Einspritzpumpe montieren

Steyr 288: Einspritzpumpe montierenDie Diesel-Einspritzpumpe meines Steyr 288 habe ich schon vor Jahren bei der Firma Deimel KFZ komplett überholen lassen. Da ich zwei Pumpen hatte, habe ich damals beide analysieren lassen - leider waren beide Pumpen in nahezu gleichen (schlechten) Zustand. Letztendlich habe ich mich entschlossen, die amTraktor verbaute Einspritzpumpe reparieren zu lassen.

Nachdem mir die Pumpe von der Reparatur retourniert wurde, habe ich diese bei mir eingelagert und eigentlich keinen weiteren Gedanken mehr darn verschwendet. Erst bei der Vorplanung zur Montage wurde mir schnell klar, dass mir hier doch wesentliche Informationen fehlen! Im Reparaturhandbuch wird darauf hingewiesen, dass "sich die Markierungen am Antriebszahnrad und am Räderkasten und am Antriebszahnrad und am Flansch decken" müssen. Soweit so gut - alles am Motor wird beim OT (oberen Totpunkt) des ersten Zylinders zusammengebaut; also muss auch die Einspritzpumpe so stehen, dass der 1. Zylinder nun von ihr "bedient" wird!

Bei näherer Inspektion der Einspritzpumpe konnte ich am Flansch eine Einkerbung erkennen - ob diese allerdings bewußt oder irgendwann unabsichtlich zu Stande kam, war für mich nicht klar. Ich habe daher bei Deimel KFZ nachgefragt, was es mit der Markierung auf sich hat bzw. wie der Flansch zu drehen ist, dass die Pumpe passend zum OT des Motors steht. Bedauerlicherweise wollte oder konnte mir niemand befriedigend antworten - es wurde immer nur auf den Förderbeginn der Pumpe eingegangen, der aber hier (noch) kein Thema ist. Der einzige Tipp war, den Seitendeckel zu demontieren, um zu sehen, wann der Kolben für den 1. Zylinder sich zu heben beginnt. Dieser Lösungsmethode wollte ich aber eigentlich nicht folgen, wurden doch von Deimel KFZ selbst alle Schrauben mit Lack versiegelt und damit eigentlich gegen neuerliches Öffnen geschützt.

Steyr 288: Kerbe am Flansch der Einspritzpumpe

Ausgehend von der Beschreibung im Reparaturhandbuch bin ich zunächst davon ausgegangen, dass die Kerbe am Flansch ebenfalls zu der Markierung "406" am Rädergehäuse zeigen muss. Sicher war ich mir aber natürlich nicht!

Steyr 288: Zwischenflansch zwischen Rädergehäuse und EinspritzpumpeSteyr 288: Zwischenflansch mit Stiftschrauben zur Montage der EinspritzpumpeSteyr 288: Einspritzpumpe - Flansch auf Markierung am Rädergehäuse ausgerichtet

Ich habe mir daher die Teile meiner zweiten Einspritzpumpe genauer angesehen. Vom Motor des Traktors wird über das entsprechende Zahnrad - welches mit dem Flansch der Einspritzpumpe verbunden ist - die kleine Nockenwelle in der Pumpe angetrieben. Der Flansch wird auf das kegelige Endstück der Nockenwelle aufgeschoben in der Nut sitzt eine Scheibenfeder (grüner Pfeil im Bild), die die Position von Flansch zu Nockenwelle fixiert. Betrachtet man den Flansch am Bild genauer, erkennt man, dass die erwähnte Kerbe (roter Pfeil) exakt mit der Nut (blauer Pfeil) korreliert.

Steyr 288: Nockenwelle der EinspritzpumpeSteyr 288: Flansch und Nockenwelle der Einspritzpumpe

Am nächsten Bild sieht man Flansch und Nockenwelle zusammengebaut. Befindet sich die Kerbe auf "12 Uhr" (roter Pfeil) steht die Nocke für das Pumpenelement des 1. Zylinders auf "9 Uhr" (blauer Pfeil). Wenn man die Nocke genauer betrachtet, erkennt man, dass sich diese etwas nach vorne hin verjüngt. Damit sich das Pumpenelement zu heben beginnt, wird die Nocke sich noch etwas weiter (im Uhrzeigersinn) bewegen müssen. Damit wird die Kerbe auf dem Flansch dann etwa auf "2 Uhr" stehen.

Steyr 288: Flansch und Nockenwelle der Einspritzpumpe

Unter Bedachtnahme der damit gewonnenen Erkenntnisse ist also davon auszugehen, dass die Kerbe am Flansch gegenüber der Markierung "406" am Rädergehäuse stehen muss. Nachdem ich probehalber die Einspritzpumpe nach diesen Überlegungen mit dem Zahnrad an das Rädergehäuse angebaut hatte, ging mir dann das berühmte "Licht auf". Am Bild erkennt man deutlich, wie alles zusammenpasst! Das Zahnrad muss mit den roten Markierungen am Rädergehäuse ausgerichtet werden - Flansch und Zahnrad mit den blauen Markierungen! Die zweite Markierung am Zahnrad habe ich bis zu diesem Moment nicht wirklich als relevant erachtet - ich dachte, dass es sich hier um einen zufälligen Kratzer handelt. Das nennt man wohl "betriebsblind"! Dafür bin ich mir jetzt sicher, dass die Einspritzpumpe nun korrekt eingebaut ist.

Steyr 288: korrekt eingebaute Einspritzpumpe - alle Markierungen fluchten

Das Sicherungsblech für die Befestigungsmutter musste ich ein wenig bearbeiten, um es wieder montieren zu können. Eigentlich hätte die Mutter noch ein wenig verdreht werden müssen, damit die Bohrung für eine Stiftschraube gepasst hätte. Da aber auch diese Mutter versiegelt wurde, habe ich die Bohrung am Sicherungsblech auf der Fräsmaschine etwas geweitet.

Steyr 288: Bohrung am Sicherungsblech der Einspritzpumpe weiten

Wie ich den Traktor vor vielen Jahren gekauft habe, fielen mir relativ bald die Probleme mit dem Traktormeter bzw. mit dem Winkeltrieb, der die Traktormeterwelle antreibt auf. Die Achse zum Winkeltrieb blieb immer wieder stehen. Daher habe ich diese bereits jetzt probeweise versucht in die Befestigungmutter zu stecken. Tatsächlich konnte ich die Achse kaum 1mm tief einführen. Nach genauer Inspektion der Mutter habe ich festgestellt, dass die Aufnahme für den Vierkant der Achse innen an einer Flanke einen deutlichen Krat aufwies. Diesen habe ich mit einer Nadelfeile abgefeilt - die Achse kann jetzt wieder problemlos in die Aufnahme eingeführt werden.

Steyr 288: Achse zum Winkeltrieb probeweise eingeschoben

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