Nachdem alle Teile des Lenkgetriebes meines Steyr 288 gereinigt und neu lackiert wurden bzw. die nötigen Ersatzteile (Kugellagerbuchse, Ölstopfen) neu gefertigt wurden, kann das Lenkgetriebe wieder zusammengebaut und dabei das Lenkspiel neu eingestellt werden. Dabei habe ich mich an die Vorgaben aus dem Reparaturhandbuch (Verwüster Motobooks) ab Seite 75 gehalten.
Aufbau des Lenkgetriebes
Die Lenkspindel überträgt die Drehbewegung des Lenkrads in das Lenkgetriebe. Am unteren Ende der Lenkspindel sitzt die Schnecke - diese wird sowohl unten als auch oben in einem Rollenkäfig (Kegelrollenlager, wobei der Außenring durch die Schnecke selbst gebildet wird) geführt. Auf den oberen Rollenkäfig wird der Rollenlaufring gesetzt.
Die Schnecke überträgt die Drehbewegung in Folge an die Lenkrolle bzw. die Lenkrollenwelle. Die Welle führt aus dem Gehäuse heraus (durch den neuen Wellendichtring) und schwenkt den Lenkstockhebel.
Nachstellen/Einstellen des Spiels der Schneckenlagerung
Wird nun das Mantelrohr mit seinem Stutzen über die Lenkspindel geschoben, so drückt der Keil (roter Pfeil) auf den Rollenlaufring. Wie tief der Keil in das Gehäuse hineindrückt, ist von den verbauten Ausgleichsdichtungen abhängig.
Die Lenkspindel soll in Längsrichtung (möglichst) kein Spiel aufweisen! Dies ist laut dem Reparaturhandbuch eine Lenkradumdrehung außerhalb der Mittelstellung zu überprüfen, damit die Lenkrolle die Prüfung nicht verfälscht. Zur Erinnerung: bei meinem Lenkgetriebe waren noch vier (4) Ausgleichsdichtungen mit unterschiedlicher Stärke verbaut. Es musste nur eine Dichtung mit einer Stärke von 0,15mm entfernt werden, damit kein Spiel an der Lenkspindel mehr feststellbar war.
Zusammenbau und Nachstellen/Einstellen des Spiels Schnecke/Lenkrolle
Etwas trickreich gestaltet sich die Montage des Gehäusedeckels und der Nachstellschraube für das Spiel. Es gilt zu bedenken, dass der Gehäusedeckel selbst abgedichtet werden muss, aber auch die Einstellschraube. Hier muss also zügig gearbeitet werden, damit alle Einstellungen getätigt sind, bevor die Dichtmasse abgetrocknet ist.
Durch Verdrehen der Nachstellschraube wird die Lenkrollenwelle längs der Achse zum Gehäusedeckel gezogen bis kein Spiel mehr zwischen Lenkspindel und Lenkrollenhebel feststellbar ist. Danach ist die Nachstellschraube mit einem Sicherungsblech zu versehen und mit der Kontermutter zu sichern.
Besonders wichtig scheint mir der Hinweis im Reparaturhandbuch, die Einstellungen nicht zu übertreiben. Letztendlich presst man die Flanken der Schnecke und der Lenkrolle aneinander. Ist der Druck zu groß, führt dies sicher nur schnell zu starker Abnutzung.
Nachdem alle Einstellungen getroffen und auch die vorgeschriebenen 0,4 l Getriebeöl eingefüllt wurden, führen auch nur leichte Drehbewegungen an der Lenkspindel zu einer Bewegung der Lenkrollenwelle.